Journal

Datum: 16. - 17.01.2014
Fahrstrecke: Laredo, Texas
Tages-Km:
10
Km gesamt: 15236
Wetter:

28°C

Besonderes:

Nach einer ruhigen Nacht machen wir heute noch ein paar Besorgungen, tanken, wechseln Pesos und machen die Träwwelschees und uns "fit für Mexiko": Alles, was einen Wert hat, verschwindet in unzähligen Verstecken.

Als Übernachtungsplatz haben wir heute Lowe's Baumarkt gewählt, von hier aus sind es morgen früh nur knapp 2 Kilometer bis an die Grenze. Um 8 Uhr wollen wir dort sein, ab 9 Uhr kommen wohl die ganzen LKW's. Schaun wir mal...

Wildlife:

Nix heute

Foto(s) des Tages: Gibt's heute keins, dafür eins von gestern...
Auf dem Weg nach Laredo
Auf dem Weg nach Laredo
Datum: 15. - 16.01.2014
Fahrstrecke: Mustang Island, Texas - Corpus Christi, Texas - Laredo, Texas
Tages-Km:
298
Km gesamt: 15226
Wetter:

20°C

Besonderes:

Nach einem fantastischen Sonnenaufgang über dem Meer, tauchen schon wieder die ersten Amis auf, die nach Shrimps graben.

Äusserst ungern verlassen wir dieses herrliche Stückchen Erde und fahren weiter Richtung Corpus Christi.

Dort steht die USS Lexington, ein Flugzeugträger, der von 1943 bis 1991 im Dienst der US Navy stand. Eigentlich wollen wir das riesige Schiff nur von aussen anschauen, ein paar Fotos machen und wieder verschwinden. Aber es ist dann doch so beeindruckend, dass wir uns zwei Tickets für je 14 Dollar leisten.

Über unzählige Treppen gelangen wir in den Bauch des Schiffes: Hier gibt es einen Friseursalon, einen Zahnarzt mit drei Behandlungszimmern, Röntgen und einem Zahnlabor, eine riesige Küche mit Speiseraum, einen kompletten Werkzeugbau mit Drehbänken, Fräsmaschinen, Bohrmaschinen und allem was des Mannes Herz höher schlagen lässt.

Noch ein paar Leitern tiefer der Maschinenraum mit riesigen Turbinen für die Stromgewinnung.

Zwei Etagen höher dann die Krankenstation mit Isolierzimmer, OP, Röntgen, Labor, Apotheke und allem was dazugehört.

Auf dem Flugzeugdeck stehen jede Menge Flugzeuge aus der Zeit, in der die USS Lexington ihren Dienst getan hat.

Zum Schluss klettern wir noch jede Mengen Stufen zur Brücke hoch. Unglaublich, wie die Technik sich doch seit dieser Zeit verändert hat!

Stunden könnte man hier verbringen, aber wir müssen mal wieder weiter.

Durchs karge Inland fahren wir weiter, links und rechts von uns gibt es nur noch trockenes Gebüsch und Kakteen und ab und zu mal eine Ranch mit Rindern oder Pferden. Am späten Nachmittag erreichen wir Laredo an der mexikanischen Grenze.

Aber was ist ein Besuch in Texas ohne den Genuss eines Steaks? Wir richten uns mal wieder bei Home Depot häuslich ein und kehren dann nebenan im "Texas Roadhouse" ein, einem urigen Lokal mit Büffeln und Rinderhörnern an der Wand. Die Wahl fällt natürlich auf ein Sirloin-Steak, heute gibt es 11 oz (das sind 311 g) im Angebot für 9,99 Dollar, inklusive zwei verschiedener Beilagen zum Wählen (z. B. Salat, Gemüse, Pommes, usw.). Das Steak ist butterzart, dazu gibt es ein riesiges, herrliches, kaltes Bier...Wahnsinn...

Texas war, ist und bleibt einfach mein "Lieblingsstaat"...

Wildlife:

Kraniche, Delfine und jede Menge Pelikane

Foto(s) des Tages:  
Der Flugzeugträger USS Lexington
Der Flugzeugträger USS Lexington
Riesenhaie gibt's hier...
Riesenhaie gibt's hier...
Datum: 14. - 15.01.2014
Fahrstrecke: Galveston, Texas - Mustang Island, Texas
Tages-Km:
353
Km gesamt: 14928
Wetter:

18°C

Besonderes:

Heute sind mal wieder viele Kilometer Fahrt angesagt. Der menschenleere Strand von Galveston Island begleitet uns kilometerweit. Wieder zurück auf dem Festland säumen Rinderherden und Ackerland die Strassen. Die Felder sind so gross, da braucht ein Farmer mindestens eine Woche , um den kompletten Acker zu pflügen.

Kurz vor Corpus Christi biegen wir wieder auf eine Landzunge im Golf von Mexiko ab: Aransas Pass, die mit einer kurzen, kostenlosen Fähre dann mit Mustang Island bzw. Padre Island verbunden ist. Wieder fahren wir kilometerweit an menschenleerem Sandstrand entlang, nur ein paar Fischer stehen mit ihren Pickups am Strand. Wir passieren jede Menge hübscher bunter Häuschen, auch hier sind alle auf Stelzen gebaut.

Am späten Nachmittag biegen wir in eine Strasse ein, die durch Dünen zu einem wunderschönen Strand führt. Es gibt witzigerweise auch hier kein Schild, welches das Übernachten untersagt. Zuerst prüfen wir zu Fuss, wie tief der Sand ist. Er scheint ziemlich hart zu sein und somit kein Problem für unser "Schwergewicht".

So geniessen wir einen herrlichen Sonnenuntergang an einem der schönsten Übernachtungsplätze bisher...

Wildlife:

Jede Menge Kraniche und Rabengeier.

1 totes Stinktier

2 tote Koyoten

Foto(s) des Tages:  
Unser "Privatstrand"
Unser "Privatstrand"
Lustige Ferienhäuschen ohne "Unterteil"
Lustige Ferienhäuschen ohne "Unterteil"
Kraniche in ihrem Winterquartier
Kraniche in ihrem Winterquartier
Datum: 13. - 14.01.2014
Fahrstrecke: Kemah, Texas - Galveston, Texas
Tages-Km:
40
Km gesamt: 14575
Wetter:

Sehr windig, 20°C

Besonderes: Auch heute haben wir nur eine kurze Fahrstrecke geplant: Wir fahren nach Galveston Island, einer Landzunge am Golf von Mexiko und gönnen uns eine Nacht auf einem Stellplatz direkt am Meer zu einem sehr moderaten Preis, heissen Duschen und Waschmaschinen. Nach einem herrlichen Spaziergang am Strand sind mal wieder Homepage und Wäsche angesagt...:-)
Wildlife: Texas Longhorn Rinder (zwar nicht wirklich Wildlife, aber seeeehr beeindruckend)
Foto(s) des Tages:  
Die berühmten Texas Longhorn Rinder
Die berühmten Texas Longhorn Rinder
Datum: 12. - 13.01.2014
Fahrstrecke: Houston, Texas - Kemah, Texas
Tages-Km:
32
Km gesamt: 14535
Wetter:

Morgens sonnig, später Sonne und Wolken, 22°C. In der Nacht heftiger Regen und Gewitter

Besonderes:

Gleich nach dem Frühstück stehen wir wieder am Eingang zum Space Center. Heute wollen wir die Tour mit dem Zug über das gesamte Gelände machen.
Der erste Stopp ist das Mission Control Center ("Houston, wir haben ein Problem..." ;-)). Für die Mission "Orion" zum Mars (2017) wurde ein ganz neues Control Center gebaut, das durften wir besichtigen. Eigentlich wie ein Büro, relativ klein, mit 20 Arbeitsplätzen mit jeweils 6 Bildschirmen. Auf einem Bildschirm an der Wand konnten wir live die Astronauten der ISS sehen, die gerade damit beschäftigt waren, die Versorgungslieferung auszuladen, die am Morgen dort angekommen ist. Fünf Wochen (!) brauchen die Astronauten, um das Versorgungsschiff auszuladen und alles zu verstauen, könnt ihr euch das vorstellen? Jedes Teil was ausgeladen wird, ist mit einem Aufkleber mit Buchstaben versehen, anhand dessen wird es in der passenden Schublade verstaut. Wahnsinn!

Habt ihr gewusst, dass es auf der ISS immer 45 Minuten hell und 45 Minuten dunkel ist? Die Raumstation bewegt sich mit 5 Meilen pro Sekunde um die Erde und alle 45 Minuten wird die Sonne von der Erde verdeckt und es ist dunkel dort.

In 2017 will die NASA ja ein bemanntes Raumschiff auf den Mars schicken. Die Reise dorthin dauert 6 Monate!!! Das ist doch unvorstellbar, oder?
Und um dann mit einem Menschen auf dem Mars zu kommunizieren dauert es 20 Minuten, bis z. B. die Frage, die man gestellt hat, dort ankommt und dann natürlich wieder 20 Minuten, bis die Antwort zurückkommt. Das wird eine ziemlich mühselige Kommunikation, das kann ich euch sagen...

Danach durften wir das Trainingszentrum für die Astronauten besichtigen und anschliessend die "Saturn V", die während des Apollo-Programms in den 1960er- und frühen 1970er-Jahren Astronauten auf den Mond gebracht hat.

Ich könnte jetzt hier noch stundenlang weitererzählen, will euch aber nicht langweilen. Es war unglaublich interessant und jeden Cent wert, das ist unser Fazit.

Da es nun schon Nachmittag ist, suchen wir uns in der Nähe wieder mal ein Home Depot zur Übernachtung...

Wildlife: Nix Interessantes.
Foto(s) des Tages:  
Mission Control Center für "Orion"
Mission Control Center für "Orion"
Saturn V
Saturn V
Original Mondgestein
Original Mondgestein
Datum: 11. - 12.01.2014
Fahrstrecke: Holly Beach, Louisiana - Houston, Texas
Tages-Km:
238
Km gesamt: 14503
Wetter:

Nach Auflösung des Nebels Sonne pur, 24°C

Besonderes:

Nach einer regnerischen und stürmischen Nacht sind wir grade am Aufbrechen, als ein Geländewagen neben uns hält. Tommy, Bobby und Bog quatschen Nobbi an und laden uns in ihr "Cabin" auf einen Kaffee ein. Das "Cabin" besteht aus einem Wohnwagen auf einer Betonplatte mit einem Dach drüber, wie es hier so üblich ist. 2006 ist hier in Holly Beach ein Hurricane drübergefegt und hat - bis auf zwei Palmen - alles plattgemacht. Mittlerweile stehen wieder Häuser da, diese sind aber nur als Wochenendhäuser gedacht. Wir haben im Süden Louisianas sehr viele solcher Betonbodenplatten gesehen, auf manchen stehen Häuser auf Stelzen, auf sehr vielen einfach nur ein Wohnwagen. Eigentlich ganz praktisch - wenn ein Hurricane naht, hängt man den Wohnwagen an und fährt weg. Wenn alles wieder vorbei ist, stellt man ihn wieder hin...
Aber zurück zu unseren drei Freunden: Sogleich werden ein paar Eimer umgedreht als Sitzgelegenheit. Dann gibt's Kaffee und Banana Pudding, eine hiesige Spezialität aus Bananen, Keksen und Vanillepudding. Bobby erzählt mit einem Schmunzeln, dass der Strand hier der einzige in ganz Amerika ist, an dem kein Verbotsschild steht. Man darf hier alles machen, campen, fahren, Feuer machen und den Müll lässt man auch gleich hier...

Nobbi fragt, wo man denn hier Shrimps kaufen könne, die es überall fangfrisch und für 4 - 5 Dollar das Pfund geben soll. Wir hatten gestern auf dem Weg schon an einem Stand angehalten, leider erfolglos. Tommy weiss natürlich eine Adresse, wo es ganz sicher welche gibt und fährt vor. Wir müssen wieder ein paar Meilen zurück, mit der Fähre über den Fluss und dort an den Hafen. Dort angekommen, fragt er einen ziemlich rauh aussehenden Burschen, aber der schüttelt nur den Kopf: Keine Shrimps, nur Austern, aber die wollen wir auch nicht. Schade, aber einen Versuch war's wert.

Also wieder zurück mit der Fähre (die Platzeinweiserin fragt uns schon, ob wir gerne Fähre fahren würden...) und endlich geht es weiter.

In Houston angekommen, fahren wir gleich zum NASA Space Center, das wir morgen besuchen wollen und fragen dort, ob wir auf dem Parkplatz übernachten dürfen. Na klar, kein Problem, wir löhnen 6 Dollar Parkgebühr und suchen uns ein lauschiges Plätzchen auf dem riesigen Gelände. Dann tippeln wir zum Eingang und erkunden die Lage. Es gibt ein sogenanntes "Twilight Ticket", das gibt es zwei Stunden vor Schliessung und gilt noch für den gesamten nächsten Tag für 22,50 Dollar. Begeistert greifen wir zu und erkunden schon mal einen Teil des Angebots: Es gibt verschiedene Filmvorführungen, Ausstellungen von Artefakten, eine Nachbildung der "Curiosity" (dem NASA-Rover, der momentan grad auf dem Mars rumfährt), natürlich verschiedene Spaceshuttles, Simulatoren und eine Zugfahrt über das gesamte Gelände mit verschiedenen Stopps. Beeindruckt schauen wir uns um und machen schon Pläne, welche Vorstellungen wir morgen noch alle besuchen wollen.

Wildlife: Reihenweise Reiher ;-), Braunpelikane (übrigens der Wappenvogel von Louisiana, ein Spitzname des Staates ist auch "Pelican State").
Foto(s) des Tages:  
Tommy, Nobbi und Bog (v. l. n. r.)
Tommy, Nobbi und Bog (v. l. n. r.)
Typische Häuser auf Stelzen
Typische Häuser auf Stelzen
Datum: 10. - 11.01.2014
Fahrstrecke: Irgendwo am Fluss unter der Brücke, Louisiana - Holly Beach, Louisiana
Tages-Km:
189
Km gesamt: 14265
Wetter:

Nebel ohne Ende, Regen, Sonne, Gewitter, alles dabei heute, 18°C

Besonderes:

Unser heutiges Ziel ist das Cameron Prairie National Wildlife Refuge, hier soll es Alligatoren, Schildkröten und jede Menge verschiedene Vogelarten geben.
Leider regnet es, als wir dort ankommen. Der Park Ranger versorgt uns jedoch mit jeder Menge Infos und zeigt uns auch den Nachtreiher, der seit zwei Monaten an ein und der selben Stelle im Schilf steht und sich nicht bewegt. Zuerst dachten sie, er sei tot, er hat sich dann aber doch irgendwann mal bewegt.

Zwei Meilen weiter südlich empfiehlt uns der nette Herr den 3-Meilen-Rundweg (zum Fahren natürlich). Wegen der Alligatoren macht er uns allerdings keine grosse Hoffnung, es ist zu kalt.

Die ersten beiden Meilen des Rundweges sind dann auch wenig spektakulär, ausser jeder Menge Moorhühnern, Schneegänsen, diversen anderen Gänsen und Reihern gibt es nicht viel zu sehen. Dann jedoch entdecke ich den ersten Alligatorkopf im Schilf! Natürlich halten wir sofort an und machen mindestens 50 Fotos, nicht wissend, dass diesem noch ca. 15 weitere in allen Grössen folgen...

Wieder zurück auf dem Highway können wir unser Glück kaum glauben: Noch mehr Alligatoren im Wasser direkt neben der Strasse, Schildkröten, Rosa Löffler und sogar ein Mangrovenreiher. Wahnsinn, heute ist unser Glückstag!

Wir fahren noch bis Holly Beach, einem klitzekleinen Ferienort und können dort direkt am Strand parken. Mittlerweile ist es so neblig, man sieht die Hand vor Augen kaum.

Wildlife: Grau-, Silber-, Kuh-, Nacht- und Mangrovenreiher, Schildkröten, Rosa Löffler, weisse Ibisse und Alligatoren.
Foto(s) des Tages:  
American Alligator
American Alligator
Datum: 09. - 10.01.2014
Fahrstrecke: New Orleans, Louisiana - Irgendwo am Fluss unter der Brücke, Louisiana
Tages-Km:
317
Km gesamt: 14076
Wetter:

15°C

Besonderes:

Ungern verlassen wir diese schöne Stadt, aber wir müssen weiter...

Unser heutiges Highlight ist Oak Alley, eine Plantage wie wir sie aus Filmen kennen: Eine riesige Eichenallee, die zum Haupthaus mit den typischen Säulen führt. Laut Internet kostet der Eintritt mit Führung 20 Dollar pro Person. Eigentlich wollen wir ja nur ein Foto von der Eichenallee, aber die Amis sind ja auch nicht dumm: Das gesamte Gelände ist eingezäunt und man darf und kann nirgendwo "im Vorbeifahren" parken. Wir sind ja aber nicht dumm: Wir fahren erst mal auf den Parkplatz und machen eine Vesperpause. Dann richte ich die Kamera schussfertig und Nobbi fährt ganz langsam an besagter Allee vorbei. Da hinter uns kein Verkehr ist, kann er sogar kurz stoppen und ich bekomme meine Fotos vollkommen kostenlos (dank unserer erhöhten Sitzposition super)!

Weiter geht die Fahrt entlang der im Süden Louisianas typischen Zuckerrohrfelder. Nach Morgan City entdeckt Nobbi - als wir gerade wieder mal über eine der hohen Brücken fahren - einen super Stellplatz direkt am Fluss, wo wir eine ruhige Nacht verbringen.

Wildlife: Noch ein lebendes Gürteltier (die sind ja schon ganz schön hässlich...), ausserdem jede Menge verschiedener Reiher.
Foto(s) des Tages:  
Oak Alley Plantage
Oak Alley Plantage
Datum: 07. - 09.01.2014
Fahrstrecke: Mobile, Alabama - New Orleans, Louisiana
Tages-Km:
213
Km gesamt: 13759
Wetter:

kalt, am Morgen -5°C

Besonderes: Nobbi lässt die Träwwelschees rollen. Nach einem Abstecher im Visitor Center von Louisiana, in dem wir mit reichlich Info- und Kartenmaterial versorgt werden, erreichen wir gegen 15 Uhr den Pontchartrain RV Park in New Orleans, in welchem wir die nächste oder evtl. sogar die nächsten beiden Nächte verbringen werden. Für 6 Dollar pro Person kann man von hier mit dem Shuttle-Bus in die Stadt und wieder zurück fahren, unser Plan für morgen...

Auf dem Campingplatz sind über Nacht die Wasserleitungen eingefroren und eine ist geplatzt - es gibt den ganzen Tag kein Wasser. Das ist uns aber ziemlich egal, wir nehmen um 10 Uhr besagten Shuttle-Bus und kutschern in die Stadt. Der Fahrer lädt uns direkt im French Quarter aus und bis zum Mississippi sind es nur ein paar Schritte. Dort steht der einzige Schaufelraddampfer, der den Mississippi noch befährt: Die "Natchez". Das Wetter ist herrlich, es weht jedoch noch ein frischer Wind. Wir beschliessen, erst mal eine Tour mit der Strassenbahn zu fahren, um uns einen Überblick über die Stadt zu verschaffen. Für 3 Dollar (!) pro Person erstehen wir ein Tagesticket für Bahn und Bus und zuckeln am Fluss entlang. Am "French Market" steigen wir aus und schlendern über den Markt, wegen der Kälte gibt es nur wenige Stände. Wir laufen weiter Richtung Canal Street. Unterwegs kommen wir an einem Geschäft vorbei, das mindestens 500 verschiedene Saucen verkauft, von extra scharf bis süss-sauer. Man kann alles probieren, was wir natürlich ausgiebig gemacht haben. Einer Flasche Mango-Kokos-Sauce und einem Glas Himbeer-Senf konnten wir jedoch nicht widerstehen...

An der Canal Street nehmen wir wieder die Strassenbahn und fahren bis zur Endstation (nicht für uns...) - den Friedhöfen. Im sumpfigen New Orleans mussten früher die Menschen über der Erde bestattet werden, deshalb sind die Gräber hier die reinsten Mausoleen.

Zurück im French Quarter müssen wir erst mal das Loch im Magen füllen. Wir gönnen uns eine Auswahl typischer creolischer Gerichte: Jambalaya (Reis mit Wurst, Gemüse und Meeresfrüchte), Crawfish Etouffee (Flusskrebs mit Zwiebel, grüner Paprika und Knoblauch auf Reis) und einen Salat mit Shrimps. Hört sich alles superlecker an, aber es war halt leider nur ein typischer "Touristenfraß" mit ein paar creolischen Gewürzen.

Danach geht es weiter in die Bourbon Street, die wohl bekannteste Strasse von New Orleans. Kneipe reiht sich an Kneipe, in denen überall Live-Musik zu hören ist. Dazwischen mal eine Boutique, mal ein Voodoo-Lädchen oder ein Souvenir-Geschäft. Auf der Strasse tummeln sich Strassenmusikanten und Pantomimen, einfach toll. Das momentan angesagte Touristengetränk ist eine Handgranate: Ein giftgrüner Cocktail bestehend aus Gin, Grain Alcohol (was immer das sein mag), Melonen-Likör, Rum und Vodka, serviert in einer Plastik-Handgranate mit langem Hals und absolut tödlich...

Leider fährt um 16 Uhr unser Bus wieder zurück zum Campingplatz, aber wir sind auch ganz schön kaputt (nix mehr gewöhnt :-)).

New Orleans ist eine Wahnsinnsstadt mit wunderschönen Häusern, jeder Menge Palmen und natürlich viel Geschichte. Ein absolutes Highlight unserer bisherigen Reise!

Wildlife: Ein Gürteltier (sogar lebend) und jede Menge toter Waschbären
Foto(s) des Tages:  
Eistropfen am Visitor Center
Eistropfen am Visitor Center
Die "Natchez", einziger noch fahrender Schaufelraddampfer auf dem Mississippi
Die "Natchez", einziger noch fahrender Schaufelraddampfer auf dem Mississippi
Strassenmusiker, im Hintergrund (im weissen Anzug) ein Pantomime mit Stoffhund an der Leine (der steht die ganze Zeit so da, als würde er über die Strasse laufen, genial)
Strassenmusiker, im Hintergrund (im weissen Anzug) ein Pantomime mit Stoffhund an der Leine (der steht die ganze Zeit so da, als würde er über die Strasse laufen, genial)
Datum: 06. - 07.01.2014
Fahrstrecke: Hampton, Georgia - Mobile, Alabama
Tages-Km:
569
Km gesamt: 13546
Wetter:

eisige -4°C

Besonderes:

Um den eisigen Temperaturen in Hampton zu entfliehen (es waren -13°C für die Nacht gemeldet), lassen wir es auf der Interstate 85 Richtung Süden brummen und fahren bis in die Nacht hinein. Kurz hinter Mobile/Alabama suchen wir zur Abwechslung mal wieder einen Walmart-Campingplatz auf. Nachdem wir noch ein bisschen Obst eingekauft haben, suchen wir uns ein ruhiges Plätzchen im hinteren Teil des Parkplatzes. Als wir dort ankommen, steht bereits ein kleineres silbernes Wohnmobil dort. Beim Näherkommen sehen wir, dass es ein Münchner Kennzeichen hat und fallen fast aus unseren Sitzen, als wir Gabi und Edu erkennen, die wir am Anfang unserer Reise in New Brunswick/Kanada kennengelernt haben und mit denen wir seither immer regen Email- und Skype-Kontakt hatten! Wie klein die Welt doch immer wieder ist...

Nach reichlichem Austausch unserer Erlebnisse fahren wir am nächsten Tag gegen Mittag weiter Richtung New Orleans.

Wildlife: Ein paar Rehe am Strassenrand
Foto(s) des Tages: