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Datum: 02. - 03.07.2014 
Fahrstrecke: Silver Lake - Tacoma - Seattle - Everett
Tages-Km:
256
Km gesamt:  30678
Wetter:

Morgens Regen, dann sonnig und schwül-heiss

Besonderes:

Nobbi ist jetzt nicht mehr zu halten. Jeden von mir vorgeschlagenen Umweg lehnt er ab und auch auf Seattle hat er keine Lust mehr. Nur noch weiter nach Kanada und dort in die Werkstatt des Deutschen Hans Mross, um endlich die Träwwelschees wieder träwwelfit zu machen. Ausserdem naht ja der grosse Nationalfeiertag, der 4. Juli. Da wird es über das lange Wochenende überall richtig voll und dem Trubel möchten wir ja eigentlich auch entgehen.

Die meiste Zeit bleiben wir auf der Interstate 5 Richtung Norden, nur Seattle umfahren wir auf der 405. Viel bringen tut dies allerdings nicht, der Verkehr fliesst sehr zäh und wir kommen nur langsam voran.

Um 18.30 Uhr haben wir dann auch keine Lust mehr und fahren auf einen Rastplatz, auf dem man übernachten darf, sogar mit Trinkwasser und Dump-Station!

Morgen früh schrubben wir dann noch die restlichen ungefähr 100 Meilen bis zur Grenze runter...

 

Weiter geht es unter der Rubrik "Kanada Westen"...

Wildlife:  
Foto(s) des Tages:  
Datum: 01. - 02.07.2014 
Fahrstrecke: Canyonville - Portland - Castle Rock - Silver Lake
Tages-Km:
468
Km gesamt:  30422
Wetter:

Sonnig und extrem heiss, 36°C

Besonderes:

Die Nacht war dann doch ruhiger wie erwartet, trotz der Nähe zur Autobahn und der vielen Lkw's in der Umgebung. Drei junge Hirsche frühstücken ca. 200 m von uns entfernt am Waldrand. Heute wollen wir ein paar Meilen runterschrubben, das mittlere Oregon ist landschaftlich nicht mehr gar so attraktiv, viele Felder säumen die Strasse, in der Ferne jedoch können wir schneebedeckte Gipfel entdecken. Um Portland, der Hauptstadt von Oregon, herum nimmt der Verkehr extrem zu und wir machen dass wir weiterkommen. Es geht über den Colombia River und schon sind wir im Staat Washington.

Bald erscheint zu unserer Rechten der 2549 m hohe Vulkan Mount St. Helens, der 1980 das letzte Mal ausgebrochen ist. Dabei rutschte der gesamte nördliche Berggipfel ab und hat dabei 401 m an Höhe eingebüsst.

In Castle Rock biegen wir ab zum 12 km² grossen Silver Lake, wo wir heute die Nacht verbringen werden...  

Wildlife: 3 junge Hirsche, Geier, Enten, Schwalben, Fledermäuse   
Foto(s) des Tages:  
Datum: 30.06. - 01.07.2014 
Fahrstrecke: Cape San Sebastian - Crescent City - Highway 199 - Grants Pass - Canyonville
Tages-Km:
275
Km gesamt:  29954
Wetter:

Sonnig und heiss, 33°C

Besonderes:

Zum ebenso grandiosen Sonnenaufgang wachen wir auf. Bevor der grosse Verkehr losgeht, wollen wir mal eine Probefahrt machen, obwohl wir uns bald gar nicht mehr trauen, einen Berg hochzufahren...

Nobbi dreht zuerst ein paar Runden auf dem grossen Parkplatz. Alles super. Kurzfristig beschliessen wir, doch lieber auf die Interstate Richtung Norden zu fahren, um bei einer Panne nicht wieder im letzten Kaff zu hocken. 

Also zurück bis fast nach Crescent City/Kalifornien. Unterwegs werden wir von einem Polizisten angehalten, weil wir zu langsam fahren und eine Schlange von 9 Autos hinter uns herziehen. Könnt Ihr Euch das vorstellen? Der Polizist ist sehr nett und sagt uns, dass es kein Problem wäre, wenn wir langsam fahren würden. Allerdings müssten wir von Zeit zu Zeit die Anderen wieder vorbeifahren lassen. Ich sage ihm, dass wir ja sehr gerne schneller fahren würden, aber die Kiste gibt halt nicht mehr her. Da muss er dann doch lachen...

Dann geht es auf dem landschaftlich herrlichen Highway 199 durch Redwood-Wälder und entlang dem glasklaren Smith River wieder nach Oregon, bis nach Grants Pass. Von dort geht es auf der Interstate 5 weiter Richtung Norden.

In Canyonville können wir kostenlos auf dem riiiiiiiiesigen Parkplatz des 5-Federn-Casinos übernachten.

Während des Nachmittags/Abends füllt sich der Parkplatz mit jeder Menge Lkw's, die sich über die gesamte Fläche verteilen. Ein paar von ihnen lassen den Motor zwecks Klimaanlage laufen, wieder andere haben einen Kühlanhänger, der natürlich weiter gekühlt werden muss, alles in allem ist es schrecklich laut. Kurz bevor es dunkel wird beschliessen wir, doch wieder das kurze Stück zum Visitor Center hinaufzufahren und hoffen, dass es dort ruhiger ist... 

Wildlife:    
Foto(s) des Tages:  
Datum: 29. - 30.06.2014 
Fahrstrecke: Crescent City - Cape San Sebastian
Tages-Km:
88 
Km gesamt:  29679
Wetter:

Sonnig aber sehr windig, 25°C

Besonderes:

Heute kommen wir nicht weit. Das Aktualisieren der Homepage hat noch den ganzen Vormittag in Anspruch genommen und um 13 Uhr kommen wir endlich weg. Wir fahren weiter auf dem Highway 101 entlang der Küste und überqueren bald die Grenze zu Oregon. Im dortigen Welcome Center statten wir uns wieder mit Karten- und Infomaterial aus und weiter geht’s. Am Cape San Sebastian, einem bevorzugten Surfrevier, geht die Strasse wieder ordentlich bergauf. Die Träwwelschees wird irgendwie immer langsamer, Nobbi schaltet runter, dann gibt der Motor auf, macht keinen Mucks mehr (und das mitten am Berg auf einer vierspurigen Strasse und rechts nur Leitplanken...). Nobbi versucht, nochmal zu starten – nix. Ganz langsam lässt er uns zurückrollen, ca. 500 m weiter hinten ist ein kleiner geschotterter Platz. Ohne grössere Verkehrsprobleme zu verursachen schaffen wir's bis dorthin. Natürlich stehen wir nach hinten unten, es weht ein sehr kräftiger Wind von vorne und wir sollen das Fahrerhaus kippen... Nach dreimaligem Versuch müssen wir aufgeben, wir schaffen es einfach nicht. Trotz meines aufgestellten Warndreiecks hält kein Schwein an, der Nobbi mal helfen könnte. Da muss eben ein Plan B her: Mein schlauer Römer stellt den Wagenheber auf einen Vorderreifen und kurbelt ihn hoch. Dann wird auf der anderen Seite ein Brett untergestellt. Anschliessend kommt ein Holzklotz auf den Reifen und der Wagenheber wieder drauf und es wird wieder gekurbelt. Auf diese Weise ist das Fahrerhaus bereits zum grössten Teil gekippt, den Rest schaffen wir gemeinsam.

Nobbi wechselt und reinigt alle Dieselfilter. Nach langen Versuchen gelingt es ihm sogar, den Motor kurz wieder zu starten, er geht aber gleich wieder aus. Mit viel Geduld, Pumpen mit der Dieselhandpumpe und gutem Zureden bekommt er ihn nochmal zum Laufen und wir schaffen es so wenigstens bis zu einem ebenen Platz (übrigens ein Traumplatz direkt am Pazifik...), bevor die Kiste wieder schlappmacht. Ein sehr netter Kanadier neben uns bietet uns gleich eine Mitfahrgelegenheit ins nächste Kaff an. Es ist aber Sonntag und dazu schon Abend, wir wollen lieber bis morgen früh abwarten.

Mittlerweile hat Nobbi ein paar Liter Diesel vom kleinen Tank in den grossen umgefüllt, den wir so gut wie leer gefahren hatten. Vielleicht hat der Motor dadurch den Berg hinauf Luft gezogen, wir wissen es nicht.

Nach mehreren Versuchen startet die Maschine wieder und wir lassen sie eine halbe Stunde laufen, ohne Probleme. Nobbi schaltet den Motor aus, wieder ein, läuft wie am Schnürchen. Aaaaaber erst mal abwarten bis morgen früh...

Ein grandioser Sonnenuntergang entschädigt uns ein bisschen für den verdorbenen Tag.

Wildlife:    
Foto(s) des Tages:  
Datum: 28. - 29.06.2014 
Fahrstrecke: Trinidad - Crescent City
Tages-Km:
105 
Km gesamt: 29591 
Wetter:

Bewölkt, bis zum Abend sonnig, 24°C

Besonderes:

Heute wollen wir uns in der Lady Bird Johnson Grove die dortigen Redwood-Riesen anschauen. Bei der steilen Anfahrt auf den Parkplatz schnauft unsere Träwwelschees schwer, das Stottern im zweiten Gang ist ja immer noch nicht behoben und ich warte eigentlich nur darauf, dass ich irgendwann einmal unseren Motor im Rückspiegel auf der Strasse liegen sehe...;-))

Für die vielen blühenden Rhododendren und Azaleenbüsche sind wir leider ein bisschen zu spät, aber ein paar rosa Blüten hängen noch an den Zweigen, ausserdem Lilien und Iris zwischen unzähligen Farnen. Ehrfürchtig wandeln wir durch die Baumriesen. Unvorstellbar, dass einzelne dieser Bäume über 2000 Jahre alt sind, über 100 m Höhe und einen Durchmesser von 6 m am Boden erreichen können!

Weiter Richtung Norden führt der Highway 101 immer mehr entlang der Pazifikküste mit kilometerlangen Sandstränden aber kühlen Temperaturen.

Heute Nachmittag/Nacht campen wir mal wieder bei Home Depot mit Internet...  

Wildlife: Zwei Herden Roosevelt-Hirsche (Wapiti), 1 Eule   
Foto(s) des Tages:  
Datum: 27. - 28.06.2014 
Fahrstrecke: Laytonville - entlang Hwy. 101 durch Redwood State und National Parks - Trinidad
Tages-Km:
241 
Km gesamt: 29486
Wetter:

Bewölkt, ab und an ein paar Tropfen Regen, manchmal guckt auch die Sonne kurz raus, schwül 

Besonderes:

Wir sind fast die letzten, die das Casino am Morgen verlassen. Im Humboldt Redwoods State Park fahren wir entlang der Avenue of the Giants, die wunderschön und kurvenreich entlang des Eel River durch mehrere Redwood Haine führt.

Ein kurze Wanderung gibt uns einen ersten Eindruck über diese gewaltigen Bäume und die absolute Stille inmitten dieser Riesen ist unglaublich. Was kleine Würstchen wir Menschen hier doch sind...

Auf der Weiterfahrt passieren wir Trinidad, ein hübsches kleines Fischerdorf am Pazifik. Im dortigen Supermarkt gibt's ausnahmsweise mal Superbrot zu kaufen und frischen geräucherten Lachs.

Ein paar Meilen weiter nördlich verbringen wir die Nacht mit jeder Menge anderer Wohnmobile und Wohnwagen auf einem schönen Picknickplatz (sogar mit kostenloser Dump-Station für's Abwasser!). 

Wildlife:  
Foto(s) des Tages:  
Datum: 26. - 27.06.2014 
Fahrstrecke: Anthony Chabot State Park - Laytonville
Tages-Km:
315 
Km gesamt: 29245 
Wetter:

 

Besonderes:

Martina ist schon früh auf. Sie will den heutigen Tag nochmal in San Francisco verbringen und morgen dann wieder nach Deutschland fliegen. Wir verabschieden uns von ihr und machen uns auf den Weg gen Norden.

Die landschaftlich schöne Fahrt führt uns durch die Weinberge des Sonoma Valley. In Santa Rosa bei Home Depot wollen wir uns das Fussballspiel Deutschland - USA auf dem Laptop anschauen, wenn's denn geht. Kaum stehen wir auf dem Parkplatz, kommt ein mittelalterlicher Mann und spricht uns auf Deutsch an. Er hat unser Auto vorbeifahren sehen mit dem KL-Nummernschild und ist uns gefolgt. Jürgen ist Winzer, kommt aus Bockenheim und lebt seit 25 Jahren hier. "Ob wir denn das Fussballspiel gesehen hätten", fragt er uns. "Wieso, das fängt doch grad erst an?" "Nee, ist schon seit einer Stunde aus..."

Wir plaudern noch ein Weilchen und fahren dann weiter. Heute wollen wir noch ein paar Meilen hinter uns bringen. In Laytonville verbringen wir die Nacht auf dem Parkplatz des Red Fox Casinos. Die Casinos ausserhalb Nevadas sind alle in der Hand von Indianern. Diese erlauben das Übernachten auf den Parkplätzen kostenlos.

Zu uns gesellen sich im Laufe des Abends noch sieben weitere Camper...   

Wildlife:  
Foto(s) des Tages:  
Datum: 23. - 26.06.2014 
Fahrstrecke: Pacifica (San Francisco) - Anthony Chabot State Park
Tages-Km:
88 
Km gesamt: 28930 
Wetter:

Sonne, Wolken, Nebel, mal heiss, mal kalt, nachts mal ein paar Spritzer Regen, wie im April...

Besonderes:

Wir verabschieden uns von San Francisco und machen uns auf den Weg in den Anthony Chabot State Park, wo wir wesentlich preiswerter stehen können und von wo aus wir mit Martinas gemietetem Auto ein paar Ausflüge machen können.

Die Fahrt dorthin dauert nicht lange und wir richten uns in dem schönen und herrlich duftenden Eukalyptuswald ein. Wir grillen jeden Abend mit Eukalyptusholz, fahren an den nahegelegenen Lake Chabot oder quatschen einfach nur. Viel zu schnell vergeht die Zeit, morgen früh müssen wir uns schon wieder voneinander verabschieden... 

Wildlife: Wilde Truthähne, 3 junge Hirsche, 1 Schlange, Kanadagänse  
Foto(s) des Tages:  
Datum: 21. - 23.06.2014 
Fahrstrecke: Stockton - Pacifica (San Francisco)
Tages-Km:
177 
Km gesamt: 28842
Wetter:

Zuerst sonnig und heiss, Richtung San Francisco Sonne und Wolken, manchmal Nebel, kühler Wind

Besonderes:

Heute Nachmittag treffen wir uns mit Martina im San Francisco RV Resort, wo wir die nächsten beiden Nächte stadtnah verbringen werden.

Auf der Fahrt dorthin kommen wir entlang der Interstate 280 am San Andreas Graben vorbei, der Erdspalte zwischen den für die Erdbebengefährdung der Region verantwortlichen tektonischen Platten. Im Graben wurden zwei Stauseen angelegt. Es sieht alles so friedlich aus, kaum vorzustellen, dass hiervon das Schicksal einer ganzen Region abhängt...

Kaum haben wir uns häuslich eingerichtet auf dem Platz, ist Martina auch schon da. Wir quatschen eine Weile und dann machen wir Mädchen uns auf zum Shopping. Auf dem Rückweg legen wir einen Stopp an der Golden Gate Brücke ein, die ausnahmsweise komplett ohne Nebel dasteht.

Am nächsten Morgen nehmen wir den Pkw in die Stadt und parken am Union Square und steigen um in einen Cabrio-Doppeldecker-Bus zur Stadtrundfahrt. Wieder geht es über die Golden Gate und wieder ist kein Nebel in Sicht, was für ein Glück wir haben!

Wir kommen durch den ehemaligen Hippie-Stadtteil Haight Ashbury, vorbei an Chinatown, dem Büro-Laden-Restaurant-Komplex Embarcadero, dem Golden Gate Park, dem Coit Tower und Fisherman's Warf mit den berühmten Seelöwen am Pier 39, um nur die Bekanntesten zu nennen. Allerdings war ein einsamer Seelöwe alles, was wir zu Gesicht bekommen haben...

Zu Fuss erklimmen wir die Lombard Street, die krummste Strasse der Welt (und ich finde, auch eine der steilsten...

;-)), unterwegs kommen wir an einigen Kanarienflügelsittichen vorbei, die eigentlich nur in Südamerika vorkommen, aber irgendwie den Weg hierher gefunden und sich enorm vermehrt haben.

Zurück zur Bushaltestelle laufen wir entlang der Cable Car-Schienen, wo alle paar Minuten eine den Berg hinauf- oder hinunterrumpelt. 

In einer Sports-Bar auf dem Weg schauen wir uns bei einem Glas Bier noch ein Weilchen das Spiel USA - Portugal an. 

Anschliessend geht es mit dem Bus wieder zurück zum Parkhaus. Erschöpft von den vielen Eindrücken fahren wir zurück zum Campingplatz.

Wildlife: Kanarienflügelsittiche 
Foto(s) des Tages:  
Datum: 20. - 21.06.2014 
Fahrstrecke: Hwy. 395 kurz vor Walker - Stockton
Tages-Km:
357 
Km gesamt: 28665
Wetter:

Sonnig und heiss, nachts angenehm

Besonderes:

Heute ist mal wieder Fahren angesagt. Zuerst geht es weiter entlang dem Walker River, dann auf den Highway 89 Richtung Lake Tahoe und von dort auf dem Highway 50 durch die Sierra Nevada. Eigentlich wollten wir noch einen Stopp beim Lake Tahoe einlegen, aber der Verkehr in Richtung des Sees (es ist Freitag Nachmittag) ist enorm, jeder scheint das Wochenende hier verbringen zu wollen.

Sacramento, die Hauptstadt Kaliforniens, lassen wir links liegen und nehmen die Interstate 5 in Richtung Stockton. Übernachtung bei Walmart.  

Wildlife:  
Foto(s) des Tages:  
Datum: 19. - 20.06.2014 
Fahrstrecke: Death Valley - Lone Pine - Hwy. 395 kurz vor Walker 
Tages-Km:
396
Km gesamt: 28308
Wetter:

Sonnig und heiss, nachts angenehm

Besonderes:

Nach einer herrlich ruhigen Nacht mit grandiosem Sternenhimmel sind wir bei Sonnenaufgang bereits wieder auf den Beinen. Wir wollen die morgendliche Kühle nutzen und die restlichen Kilometer bis zur Passhöhe hinter uns bringen. Ohne Probleme gelingt uns dies und wir erreichen Lone Pine, ein schnuckliges Städtchen am Fusse der Sierra Nevada, um 8 Uhr. Am Visitor Center wird erst einmal gemütlich gefrühstückt und wir geniessen das herrliche Bergpanorama und die angenehmen Temperaturen.

Dann folgen wir immer dem Highway 395 durch spektakuläre Landschaft, Berge, Seen und Wiesen, traumhaft!

Kurz vor dem kleinen Ort Walker sehen wir rechts einen grossen geschotterten Platz direkt am Fluss, das wird unser Nachtlager...

Wildlife: Streifenhörnchen
Foto(s) des Tages:  
Datum: 18. - 19.06.2014 
Fahrstrecke: Las Vegas - Death Valley 
Tages-Km:
380 
Km gesamt: 27912
Wetter:

Sonnig, seeeeeeeeehr heiss

Besonderes:

Am Morgen verlassen wir die anstrengende Stadt und freuen uns auf die Ruhe im Death Valley. Die Temperaturen sind mit 42°C noch auszuhalten (letzte Woche waren es 50°C!). Trotzdem beschränken wir uns auf zwei Sehenswürdigkeiten: Der Zabriskie Point und Badwater, mit einer Höhe von 85,5 m unter dem Meeresspiegel der tiefste Punkt des nordamerikanischen Kontinents. Von dort geht es auf dem Highway 190 in Richtung Westen. Auf der letzten Steigung aus dem Tal des Todes zischt es mal wieder unter der Träwwelschees: Eine Luftleitung ist verschmurgelt...

Wir können noch bis zu einem Parkplatz fahren und Nobbi kann die Leitung reparieren. Dann versuchen wir es noch einmal. Wir kommen ein kleines Stück weiter als das erste Mal, dann zischt es wieder. Am Strassenrand ist eine kleine Ausbuchtung zum Parken. Nobbi flickt wieder. Mittlerweile ist es aber bereits 20 Uhr und wir beschliessen, die Nacht hier zu verbringen. Ein netter älterer Herr hält an und fragt, ob er uns helfen kann. Kann er zwar nicht, aber dennoch plaudern wir ein Weilchen, bevor er sich wieder auf den Weg macht.

Wir stehen hier zwar ein bisschen schief, dafür aber mitten im Tal des Todes...   

Wildlife:  
Foto(s) des Tages:  
Datum: 16. - 18.06.2014 
Fahrstrecke: Valley of Fire SP - Lake Mead - Hoover Dam - Las Vegas 
Tages-Km:
213 
Km gesamt: 27532
Wetter:

Sonnig, seeeeeeeeehr heiss

Besonderes:

Nur sehr ungern verlassen wir diesen herrlichen Platz. Auf dem Highway 169, einer landschaftlich spektakulären und wunderschönen Strasse, erreichen wir gegen Mittag den Lake Mead, einem durch den Hoover Dam aufgestauten See des Colorado River. Auch hier ist der Wasserstand in den letzten Jahren enorm gesunken (s. Fotos), Bootsanlegestellen und Marinas wurden geschlossen.

Weiter geht's anschliessend zum Hoover Dam. Wir müssen mit unserem Fahrzeug hoch am Berg parken und den ganzen Weg zur 221,46 m hohen Talsperre in glühender Hitze runtertippeln. Touristen aus aller Herren Länder bevölkern die Strassen und Gehwege. Ganz schön hoch, wenn man so von oben auf den Colorado runterschaut...

Von hier ist es nicht mehr weit nach Las Vegas, das wir gegen Abend erreichen. Wir haben uns einen günstigen Campingplatz ausserhalb mit gratis Shuttlebus in die Stadt ausgesucht, auf dem wir die nächsten beiden Nächte verbringen werden...  

Am nächsten Vormittag geht's endlich in die Stadt, ich kann es kaum erwarten. Es ist nicht zu glauben, wie sich alles verändert hat, seit ich das letzte Mal hier war. Der Strip ist vierspurig ausgebaut, in der Mitte mit Palmen bepflanzt. Gigantische Hotels säumen die Strasse zu beiden Seiten und die Fussgänger schieben sich gegenseitig über den Bürgersteig. Wer hier war, braucht nicht mehr zu verreisen: Nachbildungen einer ägyptischen Pyramide; Paris mit Eiffelturm und Triumphbogen; Venedig mit Kanal und Gondoliere, Markusturm, Rialto- und Seufzerbrücke; New York mit Freiheitsstatue, Skyline und Achterbahn drumherum; ein Ritterschloss mit Ritterspielen...der absolute Wahnsinn...

In den Casinos rattern heute keine gewonnenen Münzen mehr aus den Spielautomaten, man bekommt einen Bon mit Barcode und dem gewonnenen Betrag. Diesen kann man entweder gleich wieder reinschieben und weiterspielen, oder sich an einem Geldautomaten auszahlen lassen. Das macht keinen so richtigen Spass mehr.

Wir haben uns ein Limit von 20 Dollar zum Verzocken gesetzt. Die Automaten scheinen die Dollarscheine einfach zu fressen, ausser vielleicht mal einem Dollar Gewinn war nix drin. Das macht überhaupt keinen Spass mehr und wir haben's dann auch gerne bei den 20 Dollar belassen.

Was wäre Las Vegas ohne eine Show? Der Cirque du Soleil hat vier verschiedene Vorstellungen, Ticketpreise ab ca. 150 Dollar aufwärts!!! Auf Empfehlung des Reiseführers haben wir uns für die Show des deutschen Magiers Jan Rouven im Riviera Hotel im Norden des Strips entschieden. Die Tickets sind zwar für hiesige Verhältnisse preisgünstig (68 Dollar pro Person), die Sitze im Theater allerdings auch: Die Stuhlreihen der jeweiligen Preisgruppe stehen alle auf gleicher Höhe und die Stühle sind noch nicht mal versetzt! Ein deutsches Paar stellt sich während der ganzen Show auf den Gang, Nobbi und ich setzen uns zwischen zwei Stühle, trotzdem sehen wir nur begrenzt. Die Show an sich reisst uns nicht vom Hocker und es gibt auch keine Gänsehaut. Schade...

Vom endlosen Laufen durch Hotels und Casinos sind wir fertig wie zwei Schnitzel. Per Taxi geht es zurück zum Campingplatz. Erschöpft fallen wir in unsere Betten... 

Wildlife:  
Foto(s) des Tages:  
Datum: 15. - 16.06.2014 
Fahrstrecke: Glendale - Valley of Fire State Park 
Tages-Km:
291 
Km gesamt: 27319
Wetter:

Sonnig, sehr heiss

Besonderes:

Gleich morgens erleben wir bereits einen der Höhepunkte des Tages: Ein ganzer Bus voll Saarländer, Pfälzer und Badenser macht Halt an unserem Picknickplätzchen. Wir wollen grade losfahren, da stürmt der ganze Inhalt des Busses auf uns zu und wir verplappern die gesamte Pinkelpause dieser lustigen Truppe. Es sind halt einfach gesellige Menschen, die Pälzer und die Saarlänner...

Weiter geht es heute durch den Red Canyon zum Zion National Park. Am Eingang dort müssen wir für die Durchfahrt eines Tunnels 15 Dollar "Escort-Service" bezahlen, nur weil wir ein paar Zentimeter zu hoch sind.

Aber die Fahrt durch den Park allein ist allemahl jeden Cent wert, der absolute Wahnsinn. Beide können wir uns gar nicht sattsehen an den steilen Felswänden und der grandiosen Landschaft. Durch den ersten Tunnel können wir einfach durchfahren. Am Zweiten müssen wir kurz halten, unsere Quittung für die bezahlten 15 Dollar zeigen und schon dürfen wir in der Mitte der beiden Fahrbahnen die etwas über eine Meile fahren, eine lange Autoschlange hinter uns herziehend. 

Es ist wirklich schade, dass wir aus Zeitgründen (!!!) hier nicht länger bleiben und noch die eine oder andere Wanderung machen können. 

Wir fahren weiter Richtung Südwesten, unser Ziel für den Nachmittag bzw. die Nacht ist der Valley of Fire State Park. Der dortige Campingplatz soll besonders schön sein, allerdings ist meine Hoffnung, dort einen Platz zu bekommen, nicht sehr gross. Ich frage am Visitor Center nach und siehe da, aufgrund der Hitze ist der Platz wenig belegt. Wir suchen uns den schönsten Platz aus und gegen 17.30 Uhr fahren wir nochmal ein Stück durch den Park und machen eine Wanderung zu einer steinernen Welle. Die Welle ist auf unserem Reiseführer abgebildet und dieses Foto will ich unbedingt in meiner Sammlung. Als wir dort ankommen, sieht sie allerdings ganz anders aus, viel kleiner und auch nicht so langgezogen. Ich versuche aus allen Richtungen, das Foto ähnlich hinzubekommen, es gelingt mir irgendwie nicht. Ein bisschen enttäuscht machen wir uns auf den Rückweg. Die verschiedenen Farben der Felsen im abendlichen Sonnenlicht machen dem "Tal des Feuers" jedoch alle Ehre und entschädigen uns vielfach für die nicht so grandiose "Welle". Wir geniessen eine Nacht in absoluter Stille mit Millionen von Sternen... 

Wildlife: Streifenhörnchen, Fledermäuse 
Foto(s) des Tages:  
Datum: 14. - 15.06.2014 
Fahrstrecke: Torrey - Loa - Torrey - Bryce Canyon - Glendale 
Tages-Km:
359 
Km gesamt: 27028 
Wetter:

Sonnig und heiss, nachts ziemlich frisch

Besonderes:

Irgendwie stehen wir ein bisschen schief heute morgen, denke ich, mache mir aber keine weiteren Gedanken darüber. Als Nobbi nach draussen geht, macht ihn unser Nachbar zur Linken darauf aufmerksam, dass wir hinten einen Platten haben!(Freitag der 13. war doch gestern...)

An drei Reifen haben wir neue Ventile anbringen lassen und die sind undicht. Also wieder nix mit Weiterfahren, jetzt wird's langsam eng mit der Zeit...

Nobbi füllt Luft auf und schon sind wir wieder auf dem Weg nach Loa zu Gary. Der ist natürlich gar nicht glücklich, da er auch nur einen Mann zur Verfügung hat. Aber Nobbi packt mit an und gemeinsam sind die beiden Hinterräder innerhalb zwei Stunden wieder mit den alten Ventilen versehen. Um 12 Uhr endlich können wir unsere Reise fortsetzen...

Auf dem spektakulären Highway 12 geht es Richtung Bryce Canyon. Dort angekommen machen wir uns gleich auf den Weg zum Amphitheater, dem schönsten Teil des Canyon. Wieder erwartet uns hier ein komplett anderes Bild: Rote Felsen, die in bizarren Formen wie Zinnen aus der Erde ragen, gewaltig! Je nach Sonneneinstrahlung und Tageszeit ändert sich die Farbe, ganz fantastisch. Leider bleibt uns keine Zeit, um den Park näher zu erkunden, aber gelohnt hat es sich allemal. Auf dem Rückweg halten wir noch kurz an einer Präriehunde-Stadt. Die putzigen Tierchen lassen sich überhaupt nicht durch die Touristen stören, im Gegenteil, sie scheinen die Gesellschaft sogar zu geniessen.

Kurz vor Glendale übernachten wir auf einem netten Picknickplatz.

Wildlife: Büffel, Präriehunde 
Foto(s) des Tages:  
Datum: 02. - 14.06.2014 
Fahrstrecke: Capitol Reef NP - Torrey (abgeschleppt) 
Tages-Km:
(17 am Abschleppwagen anhängend...) 
Km gesamt: 26791
Wetter:

Tagsüber angenehme 28-29°C, nachts Abkühlung auf 9-12°C. Die ersten Tage sonnig, 05. und 06.06. Sonne und Wolken und etwas kühler. 

Besonderes:

In der Nacht habe ich eine Idee: Auf dem Campingplatz im Park haben wir einen umgebauten Iveco Lkw gesehen. Wenn dessen Ersatzreifen bei uns passen würde, könnten wir wenigstens zum nächsten Campingplatz fahren und dort alles Weitere organisieren.

Am Morgen sind wir früh auf. Es dauert auch nicht lange, dann taucht Jessie, die Rangerin auf. Zuerst einmal belehrt sie uns, dass wir hier nicht übernachten dürfen (Nee, echt? Deswegen haben wir ja die Warndreiecke aufgestellt...). Ich erkläre die Situation und die Idee mit dem Iveco. Jessie ruft auf dem Campingplatz an und ich bekomme sofort Franziska ans Telefon, die mit ihrem Mann Erich in besagtem Iveco unterwegs ist. Es stellt sich jedoch heraus, dass deren Reifen zu klein sind. Schade...einen Versuch war's jedenfalls wert.

Also muss ein Abschleppwagen her. Jessie nimmt mich mit in ihr Büro, von dort kann ich den Abschleppdienst und auch den AAA (amerikanischer ADAC) kontaktieren, vielleicht übernehmen die die Kosten.

Wir fahren also zum Visitor Center und wer steht dort auf dem Parkplatz: Norbert und Gabi! Ich schildere kurz die Ereignisse und wo wir stehen und erledige anschliessend die Anrufe. AAA übernimmt keine Kosten, Wohnmobile sind nicht in deren Service eingeschlossen. Den Abschleppdienst kann ich problemlos organisieren, kostet 200 Dollar pro Stunde.

Dann geht’s wieder zurück zu Nobbi und dem platten Reifen. Mittlerweile ist Kevin eingetrudelt und hat – man kann es kaum glauben – bereits einen Reifen ausfindig gemacht, den wir sogar zum „Containerpreis“ bekommen (knapp 200 Dollar billiger als Listenpreis), bestellen muss ich ihn allerdings selbst. Zuerst wollen wir jedoch nochmal im Internet recherchieren, ob das auch wirklich der passende Reifen ist.

Nobbi hat in der Zwischenzeit den platten Reifen von hinten links nach vorne rechts montiert, da wir zum Abschleppen vorne hochgehoben werden. Gabi und Norbert haben uns auch gefunden und zusammen trinken wir ein Tässchen Kaffee bis Gary mit dem Abschleppwagen wenig später eintrudelt.

Damit die Vorderräder sich allerdings beim Abschleppen nicht drehen, muss die hintere Kardanwelle abmontiert werden. Ausserdem muss unser Fahrzeug mit Luft versorgt werden, damit die Bremsen nicht zumachen. Dann werden zwei Gabeln unter die Vorderachse geschoben, festgekettet, angehoben und los geht’s. Nobbi und ich dürfen vorne mitfahren bis zum Wonderland Campground in Torrey. Gary befestigt die Kardanwelle wieder und macht die Rechnung über 480 Dollar.

Laut Internet scheint der Reifen der Richtige zu sein. Da wir sowieso dringend neue Reifen brauchen und der Preis wirklich unschlagbar ist, wollen wir gleich vier davon bestellen. Über Skype-Guthaben versuche ich mehrmals, bei Continental anzurufen, leider können sie mich am anderen Ende nicht hören. Ich frage am Campingplatz nach einem öffentlichen Telefon, entweder am Visitor Center gegenüber oder an der Tankstelle gibt es eins. Das Visitor Center hat keins. Das an der Tankstelle ist kaputt. Wieder zurück am Visitor Center erkläre ich die Situation und bekomme doch von einem wildfremden Amerikaner sein Handy in die Hand gedrückt mit den Worten: „Das können Sie gerne benutzen“. Total gerührt nehme ich das Angebot gerne an und erledige meinen Anruf. Die Dame bei Continental verspricht mir, Gary zu informieren, wann die Reifen ankommen (2-3 Tage).

Am Dienstag Vormittag fahren plötzlich Franziska und Erich mit ihrem Iveco auf dem Campingplatz vor. Die beiden goldigen Schweizer wollten mal sehen, wie's uns geht. Wir verquatschen uns mal wieder bis zum frühen Nachmittag und die beiden beschliessen kurzfristig, die Nacht hier zu verbringen und wir quatschen weiter bis in den Abend.

Am Mittwoch Vormittag trudeln auch Norbert und Gabi ein, die beiden Lieben nehmen mich mit ins nächste Dorf zum Einkaufen. Mittlerweile werden wir auf dem Campingplatz schon gefragt, woher wir denn die ganzen Leute kennen würden...

Am Donnerstag bekomme ich eine Nachricht von Gary, dass der Betrag nicht von meiner Kreditkarte abgebucht werden kann (wir hatten extra bei der Bank vorher angerufen!), die Reifen werden natürlich nicht vorher verschickt. Also rufe ich wieder bei Continental an und wir versuchen es mit Nobbis Karte. Per Email soll ich Bescheid bekommen, ob es geklappt hat.

Freitag früh ist immer noch keine Email da. Ich rufe wieder an, auch Nobbis Karte geht nicht. Zum Glück lebt Nobbis Bruder Herbert in Atlanta und er kann uns mit seiner Karte aushelfen – geht problemlos. Wann die Reifen jetzt tatsächlich auf den Weg gebracht werden und wann sie letztendlich bei uns eintreffen, wissen wir momentan noch nicht. Ausser Warten gibt es für uns nicht viel zu tun. Bis ins Dorf ist es ca. 1 Meile, aber dort gibt's ja auch nix. Ansonsten sind kleinere Reparaturarbeiten, Putzen und Internet angesagt (wenn's denn geht).

 

So ging's weiter:

Tatsächlich haben die Reifen Ohio am Freitag (06.06.) noch verlassen. Von Continental habe ich die Tracking-Nummer bekommen und kann sie so auf dem langen Weg verfolgen. Die voraussichtliche Ankunft ist für den 17.06. angegeben, das kann ja fast nicht sein! Wir müssen am 21.06. in San Francisco sein, um unsere Freundin Martina abzuholen, die uns noch einmal für eine Woche besuchen kommt, das schaffen wir ja im Leben nicht...

Am Mittwoch (11.06.) jedoch sind die Reifen bereits bei Salt Lake City, die Auslieferung für den nächsten Tag um 9:30 Uhr vorgesehen.

Rosemary und Ron, die beiden Hosts vom Campingplatz, nehmen mich am Donnerstag mit nach Loa zum Einkaufen. Dort schaue ich gleich beim Abschleppmann Gary vorbei und frage nach, ob die Reifen schon da sind. Nein, sind sie nicht (es ist jetzt 11.30 Uhr). Ausserdem hat er momentan auch keine Zeit, sie zu montieren. Wir sind für den 17. eingeplant, aber er schaut mal, was er machen kann. Na super, klappt ja alles wieder wunderbar...

 

Das Ende der Geschichte:

Yipiiiiiiieh, wir sind wieder mobil!!! Heute (Freitag der 13.) kann ich für Nobbi einen Platz in der ersten Reihe für das WM-Spiel Spanien-Niederlande organisieren. Die Campingplatzbesitzer haben einen riesigen Wohnwagen, dort darf er sich mit zwei jungen Holländern (!!!) zusammen das Spiel anschauen. Ich telefoniere zwischenzeitlich mit Gary. Die Reifen sind gestern Nachmittag eingetroffen, in der nächsten Stunde zieht er einen auf die Felge auf, die er mitgenommen hat und bringt ihn anschliessend zu uns.

Um 14:15 Uhr ist er da, die beiden Männer montieren ihn und dann fahren wir in die Werkstatt nach Loa, um die restlichen drei Reifen montieren zu lassen.

Um 18 Uhr sind wir zurück mit vier niegelnagelneuen (Baujahr 2014 ;-)), quasi spottbilligen Continental-Reifen und morgen früh geht die Fahrt endlich weiter Richtung Bryce Canyon.

Und jetzt fahren wir mit einem Tiroler Skilehrer und Bergführer, der auch auf unserem Campingplatz nächtigt, in den Cowboy-Saloon zur live Country-Music...

Wildlife: Gänse, Kühe, Pferde rund um den Campingplatz 
Foto(s) des Tages:  
Datum: 01.06. - 02.06.2014 
Fahrstrecke: Hanksville - Capitol Reef NP 
Tages-Km:
105 
Km gesamt: 26774
Wetter:

Heute mal heiss und sonnig ;-)) 

Besonderes:

Heute steht der Capitol Reef Nationalpark auf unserem Programm. Zuerst statten wir natürlich dem Visitor Center einen Besuch ab und besorgen uns Kartenmaterial. Danach – es ist ja schon wieder Mittagszeit – müssen wir uns erst mal auf dem schönen Picknickplatz unter riesigen Bäumen stärken. Hier treffen wir auf Kevin mit seiner Frau aus Kalifornien, die ganz begeistert von unserem Auto sind und uns jede Menge Tipps für Kalifornien geben.

Gesättigt und zufrieden geht es 10 Meilen entlang dem herrlichen Scenic Drive und am Ende des Asphalts noch weitere 3 Meilen auf Schotter in die Capitol Gorge, eine enge Schlucht, hinein. Von dort aus führt eine kurze Wanderung durch den Canyon und dann weiter über jede Menge Felsen zu regenwassergefüllten Auswaschungen (tanks). Unterwegs kommen wir auch an ein paar Felszeichnungen vorbei, nett aber nicht spektakulär. Die tanks selbst waren die Anstrengung über die steilen Felsen nicht wirklich wert, aber der Weg an sich wunderschön. Wieder zurück am Parkplatz treffen wir auf eine junge Familie aus Deutschland mit zwei Kindern und deren Schwester, die mit einem Amerikaner verheiratet ist mit ihren vier Kindern (das fünfte unterwegs) hier in der Nähe lebt. Lukas, der Älteste, klettert gleich auf meinen Arm und will mit uns kommen. Seine Schwester nimmt meine andere Hand und will auch mit. Alle sechs Kinder sind strohblond und absolut goldig, ich möchte die Horde allerdings nicht betreuen müssen. Die beiden wollen aber letztendlich (zum Glück) doch nicht mit uns mitfahren...

Mittlerweile ist es bereits Nachmittag und wir machen uns auf den Weg zurück zum Ausgang. Bei Milepost 73 Richtung Westen soll es einen freien Übernachtungsplatz rechts neben der Strasse geben, den peilen wir mal an.

Und jetzt kommt mal wieder ein Hammer: Ungefähr bei Milepost 75 macht es „pffffffffffffffff“. Ihr könnt es Euch denken: Wir haben einen Platten und natürlich immer noch keinen Ersatzreifen...

Zum Glück ist auf der linken Seite der Strasse gleich eine kleine geschotterte Parkbucht, auf die schaffen wir es grade noch, dann ist Sendepause. Nobbi schmeisst sich gleich in die Schaffklamotten und bockt das Auto hoch, damit wir grade stehen, ich stelle vorne und hinten die Warndreiecke auf. Kurze Zeit später halten zwei Pkw's, es sind die beiden Familien mit den blonden Kindern. Mit der „ausgewanderten Schwester“ (wir haben uns gegenseitig noch nicht mal vorgestellt) fahre ich zurück zum Visitor Center, um die Ranger zu informieren (das Übernachten im Nationalpark ist nicht erlaubt), leider ist dort schon geschlossen. Mittlerweile hat ihr Ehemann, ein Truckerfahrer, bereits mehrere Anrufe getätigt und versucht, einen Reifen zu organisieren. Da es aber Sonntag Abend ist, besteht für heute keine Chance mehr etwas zu erreichen.

Wenig später halten Kevin und seine Frau an. Die beiden übernachten im Motel im 11 Meilen entfernten Torrey und bieten uns an, uns am nächsten Morgen abzuholen und mit nach Torrey zu nehmen, wo wir wenigstens Internet haben und recherchieren können. Das Angebot nehmen wir gerne an.

Auch die Deutschen verabschieden sich, die Kinder werden langsam unruhig und heute können wir eh nichts mehr ausrichten.

Wildlife: 1 tote Minischlange (Nobbi sagt, das war ein grosser Wurm...;-)) 
Foto(s) des Tages:  
Datum: 31.05. - 01.06.2014 
Fahrstrecke: Big Bend Camping - Hanksville 
Tages-Km:
228 
Km gesamt: 26669 
Wetter:

Sonnig und heiss, wie fast immer... 

Besonderes:

Am Morgen geht es entlang dem Colorado in herrlicher Landschaft Richtung Interstate I-70, auf dieser ca. 25 Meilen nach Westen und dann auf die Strasse #24 Richtung Süden nach Hanksville. Da unser Wassertank momentan ziemlich leer ist, wollen wir die Gelegenheit nutzen und diesen mal gründlich reinigen und die Wasserfilter wechseln, da der Schwefelgeruch von dem Wasser aus Mexiko uns immer noch täglich begleitet.

Hanksville ist ein ödes Kaff: Staubig, eine Handvoll Häuser, eine Tanke, einen Campingplatz und ein paar Restaurants. Der Campingplatz ist genau das Richtige für unseren Zweck und Nobbi macht sich auch gleich an die Arbeit. In Prescott haben wir uns einen sogenannten Water Refresher gekauft, der wird zum Wasser in den Tank gefüllt, dann wird gespült und gespült und anschliessend sollte der Geruch verschwunden sein. Wir haben es ja nicht wirklich geglaubt, aber es hat tatsächlich funktioniert, der eklige Geruch ist verschwunden.

Wildlife: Nix 
Foto(s) des Tages: Gibt's heut leider keine...:-(( 
Datum: 30. - 31.05.2014 
Fahrstrecke: Foy Lake - Moab - Arches NP - Big Bend Camping am Colorado River 
Tages-Km:
201 
Km gesamt: 26441 
Wetter:

Morgens wieder frisch, unter 10°C. Später heiss und sonnig. 

Besonderes:

Über Moab, einem sehr schönen, aber auch sehr touristischen Westernstädtchen, fahren wir heute zum Arches NP. Gerne würden wir auf dem tollen Campingplatz im Park übernachten, die Wartezeit für einen Stellplatz beträgt allerdings derzeit 6 Monate!!! Der Park ist riesig, die Strasse vom Eingang bis zum Ende 20 Meilen lang. Dummerweise ist Wochenende und es ist wahnsinnig viel los im Park. Die Parkplätze sind ziemlich voll, aber wir kämpfen uns trotzdem durch alle Aussichtspunkte und machen auch zwei sehr schöne kleine Wanderungen. Die Felsformationen und Felsbögen sind herrlich in Form und Farbe. Unglaublich, was die Natur alles hervorbringt! Eigentlich hatten wir auch die zweistündige Wanderung zum Delicate Arch auf dem Programm, aber es ist einfach zu heiß und der Weg ohne Schatten. Also begnügen wir uns halt mit dem sehr viel kürzeren Aussichtspunkt auf den grössten und schönsten Bogen des Parks.

Am späten Nachmittag müssen wir uns nach einer Übernachtungsgelegenheit umsehen. Am Südende des Parks, an der Strasse #128 am Colorado River, soll es jede Menge Campingmöglichkeiten geben. Das ist zwar so, nur leider sind alle Plätze bereits belegt. Wir treffen noch auf ein anderes deutsches Paar, das auch auf der Suche nach einer Übernachtungsmöglichkeit ist. Auf einem relativ grossen Einfachcampingplatz bekommen wir schlussendlich den letzten freien Stellplatz, zwar neben den Plumpsklohäuschen und ohne Schatten, aber was wollen wir machen. Für 15 Dollar sind wir dabei...

Ca. eine halbe Stunde später erscheint auch das oben erwähnte deutsche Paar. Wir bieten Ihnen an, unseren Platz zu teilen, was sie auch gerne annehmen. Somit hat sich der Preis auf die Hälfte reduziert und der von Zeit zu Zeit vorbeiziehende „Duft“ ist auch besser erträglich... 

Wildlife: Raben 
Foto(s) des Tages:  
Datum: 29. - 30.05.2014 
Fahrstrecke: Bluff (Sand Island) - Monticello - Foy Lake 
Tages-Km:
103 
Km gesamt:  26240
Wetter:

Morgens kurzer Regenschauer, dann wieder sonnig und heiss 

Besonderes:

Bis Monticello sind es heute nur 44 Meilen. Am dortigen Visitor Center verbringen wir fast den ganzen Tag mit seltenem Internet. Die sehr nette Lady im Visitor Center empfiehlt uns für die Nacht einen See in den nahen Bergen mit jeder Menge Wildlife und traumhaftem Blick.

Am Nachmittag machen wir uns auf den Weg dorthin. Bis 2500 m muss die Träwwelschees klettern, vorbei an unzähligen Rehen und fantastischen Ausblicken auf den Canyonlands NP in der Ferne. Ganz oben auf dem Berg liegt teilweise sogar noch ein bisschen Schnee. Der kleine See ist nicht spektakulär, dafür aber die Aussicht. Ein paar vereinzelte Camper haben ihre Zelte zwischen den Bäumen aufgestellt. Wir finden einen fantastischen Platz auf einer ebenen Plattform und geniessen einen zwar kühlen, aber absolut ruhigen Abend (das mit dem Wildlife ist allerdings nix, hier gibt’s noch nicht mal Eichhörnchen...:-)) 

Wildlife: Jede Menge Rehe 
Foto(s) des Tages:  
Datum: 28. - 29.05.2014 
Fahrstrecke: Horseshoe Bend - Page - Antelope Canyon - Bluff (Sand Island) 
Tages-Km:
290 
Km gesamt: 26137 
Wetter:

Weiter sonnig und heiss 

Besonderes:

Heute verwirkliche ich mir einen langgehegten Traum: Den Antelope Canyon (wenn's dann klappt...). Im Internet und in den Reiseführern liest man ja immer wieder über die horrenden Eintrittspreise, die Menschenmassen und dass man vorher reservieren muss. Wir fahren einfach mal hin zum Upper Antelope Canyon, der ist einfacher begehbar als der Lower Antelope Canyon. Gegen 13 Uhr sind wir vor Ort und wir bekommen ohne Probleme Tickets für die nächste Tour um 14 Uhr. Das Ticket kostet 25 Dollar pro Person plus 7 Dollar Navajo Tagespermit pro Person, weil sich der Canyon auf dem Stammesland der Navajo Indianer befindet. Natürlich können wir um diese Uhrzeit nicht die berühmten und spektakulären „Beams“ bewundern, die nur zur Mittagszeit entstehen, wenn die Sonne direkt von oben in den den engen Slot Canyon hineinscheint. Diese Tour kostet allerdings 40 Dollar pro Person gekostet, das war Nobbi dann doch zu teuer.

Kurz vor 14 Uhr werden wir alle in verschiedene Pickups mit Aufbau verfrachtet und ca. 5 Meilen durch den Sand gekarrt. Allein schon die Anfahrt ist klasse, wir werden richtig durchgeschüttelt und der Sand fliegt uns um die Ohren. Unser Fahrer Leon, ein Enkel der Besitzerin des Stammeslandes, ist auch gleichzeitig unser Tourguide. Am Eingang des Canyons geben wir ihm alle unsere Kameras und in Windeseile ändert er bei jeder Kamera die Einstellung, sodass wir alle die optimalen Bilder schiessen können. Immer wieder zeigt er uns neue Felsformationen und wie man sie am besten auf ein Foto bekommt. Die Tour ist so organisiert, dass jede Gruppe in einer anderen „Kammer“ des Canyons ist und wir somit immer Fotos ohne Menschenmassen darauf machen können. Auch ist heute wohl nicht so viel los wie sonst, da hatten wir wirklich Glück.

Fast am Ende des Canyons nimmt Leon seine indianische Flöte heraus und spielt für uns. Gänsehaut, kann ich nur sagen...

Nach einer Stunde unvergesslichem Aufenthalt im Canyon holpern wir wieder zurück zum Parkplatz. Alle vier sind wir restlos begeistert und der relativ teure Eintritt ist lange vergessen.

Hier verabschieden wir uns von Norbert und Gabi. Die beiden wollen westlich um den Lake Powell herum und dann zum Bryce Canyon, wir fahren östlich um den See Richtung Monument Valley. Unsere Routen führen aber irgendwann wieder zusammen und wir sind ziemlich sicher, dass wir uns wiedersehen.

Das Monument Valley liegt heute ziemlich im Dunst und kann uns nach dem Antelope Canyon irgendwie nicht mehr so richtig beeindrucken. Ein kurzer Besuch im Visitor Center lohnt sich auch nicht, dort werden nur extrem teure Jeep-Touren um die Monumente herum angeboten, ansonsten gibt es kein Infomaterial.

Wir fahren weiter Richtung Mexican Hat, benannt nach einem Felsen, der an einen mexikanischen Sombrero erinnert (s. Fotos). Kurz vor dem kleinen Ort zweigt eine Strasse ab Richtung Goosenecks State Park. Von dessen Aussichtspunkt in 1500 m Höhe sehen wir auf den San Juan River und dessen Verwindungen, die aus der Vogelperspektive wie Gänsehälse aussehen (deshalb der Name Goosenecks).

An der Sand Island Recreation Area kurz vor Bluff schlagen wir unser Nachtlager am San Juan River auf. 

Wildlife: 1 Rennkuckuck 
Foto(s) des Tages:  
Datum: 27. - 28.05.2014 
Fahrstrecke: Lake Powell - Page - Horseshoe Bend 
Tages-Km:
48 
Km gesamt: 25847
Wetter:

Sonnig und heiss 

Besonderes:

Die meisten Wochenendgäste haben sich mittlerweile wieder verzogen und es ist ruhig geworden auf diesem herrlichen Platz. Dennoch müssen auch wir einmal weiter, auch wenn es heute nur eine kurze Strecke bis zum Horseshoe Bend ist, einer engen Kehre des Colorado River. Zuerst werden aber nochmal die Vorräte bei Walmart aufgestockt...

Vom Parkplatz des Horseshoe Bend führt ein sandiger Weg ca. 1 km bergauf in glühender Sonne zum Aussichtspunkt hoch über dem Fluss. Oben angekommen wird man jedoch mit einem Bild belohnt (s. Fotos), für das man ohne Weiteres noch einmal die gleiche Strecke in Kauf genommen hätte.

Den Nachmittag und die Nacht verbringen wir gleich hier auf dem Parkplatz zusammen mit Gabi und Norbert.

Wildlife: 1 Streifenhörnchen 
Foto(s) des Tages:  
Datum: 22. - 27.05.2014 
Fahrstrecke: Grand Canyon - Page - Lake Powell 
Tages-Km:
252 
Km gesamt: 25799
Wetter:

Morgens am Grand Canyon ganz schön frisch, am Abend nur noch 7°C, bewölkt, kurzer leichter Regen. Die ersten zwei Tage am Lake Powell kühl, Sonne und leichter Regen, dann wieder heiss und trocken. 

Besonderes:

Dieses Wochenende ist Memorial Day und somit ein langes Wochenende für die Amerikaner. Aus diesem Grund wollen wir uns heute schon auf den Weg zum Lake Powell machen und uns dort ein schönes Plätzchen für die nächsten Tage suchen, bevor der grosse Ansturm losgeht. Gabi und Norbert schliessen sich uns an, fahren aber schon mal voraus.  

Die Strasse führt uns noch einmal durch den Grand Canyon NP. Wettermässig gibt es heute Sonne und dunkle Wolken, die den Canyon noch fantastischer aussehen lassen als gestern. Natürlich kommen wir an keinem Aussichtspunkt vorbei, müssen überall anhalten und die Kamera steht nicht still. Wir kommen an einem Baum vorbei, in dem zwei Kalifornische Kondore sitzen und ein Junger auf einem umgefallenen Baumstamm davor. Mit Fernglas und Fotoapparat bewaffnet schleichen wir uns an. Allzu nahe kommen wir allerdings nicht, dann werden sie unruhig.

Irgendwann sind dann aber auch wir durch den Park durch und es geht weiter nach Page und zum Lake Powell,

einem durch die Stauung des Colorado River entstandenen See im Grenzgebiet von Utah und Arizona. Wenig Niederschlag und verstärkte Wasserentnahme lassen den Wasserspiegel allerdings stetig sinken.

Der See ist dennoch ein Paradies für Wassersportler und man kann vor Ort alles mieten, was schwimmt: Kajaks, Motorboote, Sea-Doos, Wasserski, Hausboote und Banananboote, sofern der Geldbeutel es zulässt. In der Hauptsaison z. B. muss man für das kleinste Hausboot (6 Personen) über 4000 Dollar hinblättern...

Auf dem Lone Rock Campground direkt am Sandstrand richten wir uns ein für die nächsten Tage. Norbert und Gabi trudeln gegen Abend auch ein.

Viel zu tun gibt es hier nicht, ausser in der Sonne zu sitzen, das Treiben auf dem Wasser zu beobachten und uns über die vielen Pkw's zu amüsieren, die sich im tiefen Sand eingraben. Das Wochenende wird wirklich voll hier mit Zelten und Wohnmobilen, aber die Nächte sind trotz der vielen Menschen herrlich ruhig und der Sternenhimmel ein Traum... 

Wildlife: 3 Kalifornische Kondore, Rehe 
Foto(s) des Tages:  
Datum: 21. - 22.05.2014 
Fahrstrecke: Ash Fork - Grand Canyon 
Tages-Km:
130
Km gesamt: 25547 
Wetter:

Sonnig und heiss 

Besonderes:

Am nächsten Morgen werden wir von meckernden Schafen geweckt. Als wir aus dem Fenster schauen, hat uns eine riesige Schafherde umringt, die von zwei mexikanischen Hirten im Pickup und mehreren Hunden begleitet werden. Alle staunen sie nicht schlecht, als sie uns da stehen sehen...

Wir fahren weiter nordwärts bis zum South Rim des Grand Canyon NP. Hier tummeln sich Tourbusse, Wohnmobile und Pkw's in Massen und dazwischen laufen riesige Rehe und Hirsche durch die Grünflächen. Wir laufen den Pfad bis zum Canyonrand. Der Blick von hier ist überwältigend. Leider ist es ziemlich diesig, aber das tut der Schönheit keinerlei Abbruch. Gebannt starren wir in die Schlucht und können uns gar nicht satt sehen an den verschiedenen Formen und Farben.

Als wir zurück zum Parkplatz kommen, steht ein Wohnmobil mit Heidelberger Kennzeichen neben uns: Norbert und Gabi aus Ilvesheim. Die sind auch seit einem Jahr hier und beenden im August den ersten Teil ihrer Reise durch USA und Kanada. Wir verquatschen natürlich den ganzen Nachmittag und übernachten gemeinsam im National Forest ausserhalb des Nationalparks (in National Forests darf man überall frei campieren, man muss nur mind. 400 m vom nächsten offiziellen Campingplatz entfernt stehen). 

Wildlife: Jede Menge Schafe, Eichhörnchen 
Foto(s) des Tages:  
Datum: 20. - 21.05.2014 
Fahrstrecke: Prescott - Ash Fork - Seligman (Route 66) - Ash Fork 
Tages-Km:
237
Km gesamt:            25417 
Wetter:

Sonnig, tagsüber angenehm heiss, nachts kühl 

Besonderes:

Am nächsten Morgen haben wir eine Email von Thilo im Posteingang, wir sollen beim ihm vorbeikommen.

Thilo ist geboren in den USA, hat lange im Kölner Raum gelebt und sich dann in Prescott selbständig gemacht. 

Er hat eine dieser GoPro-Kameras, die er mit Magnet unten am Fahrgestell befestigt und die hoffentlich Aufschluss über unser Problem gibt.

Nach zweimaliger Probefahrt schauen wir uns den Film an und es stellt sich heraus, dass die Motoraufhängung defekt ist, der Motor wackelt beim Fahren wie blöd durch die Gegend und verursacht evtl. das Stottern. Leider hat er aber keine Ersatzteile für unser Fahrzeug, aber wir sind doch schon wieder ein Stück weiter. 

Anschliessend geht es weiter Richtung Norden nach Seligman, einem kleinen Kaff an der legendären Route 66 mit allerhand Relikten aus den 50er Jahren. Wir genehmigen uns ein Bier in Delgadillo's Snow Cap Drive-In, das 1953 eröffnet wurde und danach ein Besuch im damaligen Friseursalon, der heute als Souvenir-Shop dient.

In Ash Fork übernachten wir heute ländlich auf einer riesigen Grasfläche mit Bäumen.

Wildlife: Leider nichts Aussergewöhnliches 
Foto(s) des Tages:  
Datum: 19. - 20.05.2014
Fahrstrecke: Phoenix - Prescott
Tages-Km:
141
Km gesamt: 25180
Wetter:

Über 40°C in Phoenix, in Prescott auf 1650 m herrlich angenehme 28°C

Besonderes: Gerne verabschieden wir uns heute früh von der heissen Wüstenebene Arizonas und machen uns auf den Weg in die Berge. In Prescott gibt es einen Deutschen, der Unimogs verkauft und repariert. Ihn wollen wir aufsuchen, Nobbi gibt die Hoffnung nicht auf, dass irgendeiner unser "Stottergasproblem" in den Griff bekommt. Leider ist auf der Homepage keine Adresse angegeben, man soll telefonisch oder per Email in Kontakt treten. Das haben wir getan und warten nun auf Antwort...
Wildlife: Nix Besonderes
Foto(s) des Tages:  
Datum: 18. - 19.05.2014
Fahrstrecke: Tombstone - Tucson - Phoenix
Tages-Km:
328
Km gesamt: 25039
Wetter:

Über 40°C!!!

Besonderes:

Bevor wir uns von Tombstone verabschieden, steht natürlich noch der Friedhof Boothill auf dem Programm, dieser ist - zu unserem Erstaunen - sogar kostenlos! Nach der Umgestaltung der Gräber ist dieser leider nicht mehr so urig wie früher, aber in jedem Fall einen Besuch wert.

Danach geht es wieder zurück auf die Interstate über Tucson nach Phoenix, der Hauptstadt und gleichzeitig grössten Stadt Arizonas. Nach zwei Tage teurem Campingplatz ist heute Nacht wieder mal Baumarkt angesagt...

Wildlife: Nix Besonderes
Foto(s) des Tages:  
Datum: 16. - 18.05.2014
Fahrstrecke: Tucson - Tombstone
Tages-Km:
187
Km gesamt: 24711
Wetter:

Über 40°C!!!

Besonderes:

Heute Vormittag fahren wir in den nahegelegenen Saguaro Nationalpark, der Teil der Sonora-Wüste ist. Der Saguaro-Kaktus ist der amerikanische Kollege des sehr viel schneller wachsenden mexikanischen Cardon-Kaktus. Da wir aber auf der Baja schon mehr als genug Kakteen haben bewundern können, wollen wir uns hier nur für $80 den Pass America the Beautiful kaufen, mit dem wir für ein Jahr alle Nationalparks ohne weitere Kosten abklappern dürfen.

Anschliessend geht es weiter zu den Filmstudios Old Tucson, für uns zwei Westernfans ein absolutes Muss. Hier wurden u. a. Unsere kleine Farm, Rio Bravo, High Chaparral und Tombstone gedreht. Für 16 Dollar pro Person bekommen wir eine Schiesserei, eine Schlägerei, einen Can-Can, eine Eisenbahnfahrt und einen unvergesslichen Tag geboten. Selbst die brütende Hitze und der viele Staub machen uns nichts aus.

Gegen 16 Uhr müssen wir uns aber doch losreissen und fahren noch die rund 70 Meilen bis nach Tombstone, dem Schauplatz der legendären Schiesserei am O.K.-Corral von Wyatt Earp und Doc Holliday gegen den Clanton Clan.

Wir lassen die Träwwelschees auf einem Campingplatz mitten in dem kleinen Städtchen stehen und machen uns zu Fuss auf den Weg zu Big Nose Kate's Saloon. Big Nose Kate - auch bekannt unter dem Namen Kate Elder - war eine Prostituierte, die bekannt wurde als langjährige Begleiterin des Revolverhelden Doc Holliday.

Entlang der verkehrsbefreiten Hauptstrasse reihen sich Saloons, Restaurants, Gift-Shops und Museen aneinander. Man fühlt sich wirklich zurückversetzt in die Zeit der Cowboys, da viele Einwohner von Tombstone sich dementsprechend kleiden und sich unter die Touristen mischen. Moe vom Campingplatz erzählt mir, dass viele Leute ein Vermögen für massgeschneiderte Kostüme ausgeben, für Cowboystiefel, Hüte und Accessoires.

Der Saloon ist gut besucht. Eine Live-Band spielt Countrymusic und es wird getanzt. Witzigerweise fallen die Touristen hier extrem auf, weil sie die Einzigen sind, die nicht nach Western Art gekleidet sind.

Wir bestellen uns einen Pitcher (1,89 l!) sehr leckeres, dunkles Bier und geniessen das Ambiente...

Am Samstag Morgen traben wir gegen 11:30 Uhr wieder ins Städtchen. Um 12 Uhr beginnt die erste Show der "Schiesserei vom O.K.-Corral", die dürfen wir natürlich nicht verpassen. Auf der Strasse begegnen uns bereits Wyatt Earp, seine zwei Brüder und Doc Holliday und posieren für die Touristenfotos.

Die nachgestellte Schiesserei findet neben dem Original-Schauplatz statt. Es gibt eine grosse, ziemlich voll belegte Aluminium-Tribüne mit Dach vor nachgestellter Kulisse. Das Spektakel dauert ca. eine halbe Stunde. Die Schauspieler zeigen in Kurzform, was sich damals vor der Schiesserei abgespielt hat, der eigentliche Kugelwechsel dauert nur ein paar Sekunden.

Danach schlendern wir noch eine Weile durch das dazugehörige Museum und entlang der unzähligen Gift-Shops. Müde und durstig kehren wir am frühen Nachmittag in unser rollendes Heim zurück.

Fazit: Old Tucson hat uns von der Umgebung und der Landschaft sehr viel besser gefallen, man hat sich den Westen so richtig vorstellen können. Allerdings war dort sehr wenig los. Tombstone macht Spass durch die vielen "verkleideten" Menschen, die uns überall in der Stadt begegnen. Leider ist die Hauptstrasse geteert, was sehr schade ist. Wir möchten auf jeden Fall keinen der beiden Besuche missen...

Wildlife: 3 Nabelschweine, 2 Haubenwachteln, jede Menge Geier
Foto(s) des Tages:  
Datum: 15. - 16.05.2014
Fahrstrecke: Yuma - Tucson, Arizona
Tages-Km:
375
Km gesamt: 24524
Wetter:

Seeeeeeehr heiss

Besonderes:

375 km endlose, langweilige Fahrt auf schnurgerader Autobahn durch Wüstenlandschaft bei über 40°C!

Ich hab Nobbi mit "Wer wird reich?" unterhalten, sonst wären wir beide wahrscheinlich unterwegs eingeschlafen...

Wildlife: 1 Hase
Foto(s) des Tages:  
Datum: 14. - 15.05.2014
Fahrstrecke: Rosarito - Tecate - Yuma/USA
Tages-Km:
311
Km gesamt: 24149
Wetter:

Seeeeeeehr stürmisch, in Yuma unendlich heiss

Besonderes:

Nachdem wir die Träwwelschees innerlich für die Zollinspektion "in Ordnung" gebracht, die beiden Tanks nochmal mit günstigem Diesel aufgefüllt haben und das Auto sogar noch von Hand haben waschen lassen (für 10 Euro!), geht's ab Richtung Grenze. Es stürmt wie verrückt, der Staub fliegt durch die Luft, kitzelt in unseren Nasen und unsere Hälse werden ganz trocken.

Auf mexikanischer Grenzseite müssen wir unbedingt noch unsere Touristenkarte abgeben, den Pass stempeln lassen sowie den Aufkleber aus unserem Fahrzeug entfernen lassen, um dieses endgültig auszuführen. Dies kann aber nur von einem Zollbeamten gemacht werden, der das Fahrzeug fotografieren und die Fahrgestellnummer vergleichen muss. Leider ist es aber mal wieder so, wie wir es nun schon so oft erlebt haben: Man kommt gar nicht an der mexikanischen Grenze vorbei, plötzlich steht man bereits vor dem US-Grenzbeamten. Dieser ist allerdings sehr nett und sagt uns, wir können nach dem ganzen Prozedere in USA parken und zu Fuss nochmal zurückgehen.

Wir werden weiter zur nächsten Station geschickt, wo das Auto kontrolliert werden soll. Ich kassiere schon gleich einen Anschiss, weil ich mich ohne Aufforderung aus dem Fahrzeug bewegt habe und - freundlich und entgegenkommend wie ich nun mal bin - die Tür zur Wohnkabine aufmachen will. Ich frage, ob ich dann wieder einsteigen soll, das wollen sie aber auch nicht.

Nun werden wir beide aufgefordert, uns auf eine Bank aussen am Bürogebäude zu setzen und zu warten. Artig folgen wir den Anweisungen. Zwei Beamten durchsuchen unser Heim mit Taschenlampen, konfiszieren vier Eier und zwei Äpfel, sind aber sonst zufrieden. Nach den üblichen Fingerabdrücken und Fotos bekommen wir wieder 6 Monate Aufenthalt in den Pass gestempelt und dürfen passieren.

Wir parken die Träwwelschees ausserhalb des Zollgeländes und traben zu Fuss zu den Mexikanern zurück. Um das Fahrzeug allerdings endgültig aus Mexiko auszureisen, müssten wir nochmal damit vorfahren und dann ein zweites Mal in USA einreisen. Nach unseren Erlebnissen bei der Einreise aus Guatemala ist das aber das Letzte, was wir machen möchten. Da die Aufenthaltsgenehmigung für das Fahrzeug 10 Jahre beträgt, brauchen wir uns im Moment darum noch keine Gedanken zu machen und wer weiss, was in 10 Jahren ist...

Wir wollen schon an der Strasse zurücklaufen, da hält uns eine junge Frau an und sagt uns, wir müssten durch das Zollgebäude zurück, sonst bekommen wir grossen Ärger. Das wollen wir auf gar keinen Fall, Ärger mit den Amis...

Also nochmal durch Tore und Türen, Pass zeigen, Fragen beantworten und dann endlich haben wir's geschafft!

Durch wunderschöne hügelige Landschaft geht es dann weiter Richtung Yuma. In einem kleinen Lädchen machen wir Halt und stocken unseren Biervorrat auf. Sofort werden wir von einem älteren Herrn auf Deutsch angesprochen, der aus Aachen stammt und 1955 als Kind mit seinen Eltern in die USA ausgewandert ist. Er hat sich riesig gefreut, dass er mal wieder ein bisschen auf Deutsch plaudern konnte.

Die Interstate 8 verläuft zuerst durch riesige Steinhaufen und -wüste, anschliessend kerzengerade durch trockene Wüstenlandschaft. Wenn es in Mexiko heiss war, dann war das gar nix im Vergleich zu hier: 41°C, staubtrocken, keinerlei Schatten. Bei Walmart verbringen wir die Nacht, um 22 Uhr haben wir immer noch 32°C im Wohnmobil...

Wildlife: Truthahngeier
Foto(s) des Tages: